Donau-Flussfahrt von Passau nach Budapest retour

Pfingstsonntag, 19. Mai 2013

Fahrt mit der S2 von Altendorf nach Flughafen Zürich um 7.08 Uhr. Pünktlich kommt die S2 in Kloten an, doch als wir uns bereit machen zum Aussteigen, kommt noch die Billettkontrolle und ärgert uns. Wir müssen die Billette hervorkramen und schauen, dass alle Taschen wieder geschlossen sind, damit niemand uns im Flughafengelände beklaut. Den Busterminal finden wir nicht auf Anhieb, denn MT nimmt die falsche Rolltreppe hoch. Mit einmal Nachfragen sind wir aber zehn Minuten vor der Zeit am richtigen Standort der Twerenbold-Busse.

Es kommen alle Busse zur selben Zeit – um 8.30 Uhr. Die einen fahren ins Südtirol und andere eben Richtung Passau. Unseren Bus finden wir bald, doch vorerst standen wir beim Südtiroler an.

Im Bus der Königsklasse mit extrabreiten Sitzen hatten wir reservierte Plätze, die Plätze 2C und 2 D in der zweiten Reihe. Der Buschauffeur, Jörg Meier, begrüsste uns und erklärte gleich, wir würden nicht nach Passau fahren und auch nicht ins Südtirol, sondern nach Linz. Unser Schiff warte dort, denn es habe einen technischen Defekt gehabt, der in der Werft von Linz habe behoben werden müssen. Der Schiffs-Propeller hatte irgendwo angestossen. So fahren wir über Winterthur, wo noch einige Gäste zusteigen, Richtung St. Gallen und dann nach Diepoldsau, wo wir die Grenze nach Österreich erreichen. Beim Bodensee ob Rorschach meinte der Chauffeur, dass der Rhein im Bodensee ein eigenes Flussbecken habe. Das Wasser am Ufer sei nicht dasselbe Wasser wie das Wasser, das vom Rhein her in den Bodensee fliesse. Ernst meinte, er müsse dieser Behauptung nachgehen.

Ernst und MT Maissen im Bus Bus Chauffeur
                      
Es ging dann durch den Arlberg. Der Chauffeur sagte: «Wir sind jetzt im Vorarlbergischen, vor dem Arlberg. Bald fahren wir durch den Arlberg und nach dem Tunnel sind wir nach dem Arlberg, eben im Tirol.» Nach Landeck  halten wir erstmals bei einer Autobahnraststätte an. Es ist bereits 11.25 Uhr und der Chauffeur gibt uns fünf Viertelstunden zum Essen. Gott sei Dank stellt er uns direkt vor dem Restaurant ab, denn zu dieser Zeit regnet es erbärmlich. So oder so, hat es von Kloten an, wo wir zugestiegen sind, fast andauernd geregnet. In Altendorf regnete es noch nicht und wir konnten trockenen Fusses zum Bahnhof hinüber. Die Wetterprognosen waren ja am Samstagabend sehr schlecht gewesen.

Das Mittagessen in der zehnjährigen Raststätte «Trofana Tirol» war «à la marché» mit Selbstbedienung und preislich gleich teuer wie in der Schweiz. Für zwei Gulasch-Suppen, zwei Brötchen und einen gespritzten Apfelsaft zahlten wir € 17.90. Weiter kamen noch zwei Kaffee und ein Stück Apfelstrudel für Ernst dazu, nochmals € 11.10.

Um 12.40 Uhr ging die Busfahrt weiter über Innsbruck bis zum Mondsee. Das waren volle drei Stunden. Die Landschaft wäre bei Sonnenschein etwas ganz anderes gewesen, aber eben, es regnete immer wieder. Der Verkehr war intensiv, schliesslich wars Pfingstsonntag.

Am Mondsee, einer Autobahnraststätte mit sehr schöner Sicht auf den Mondsee, war unser Kaffeehalt. Von dort gings noch fünf Viertelstunden bis Linz. Der Bus hielt vor dem Schiff, der MS Exellence Royal. Wir stiegen über eine Passerelle ins Schiff und das Gepäck wurde von der Schiffscrew geholt, während wir einen Begrüssungstrank erhielten und in der Lounge kurz informiert wurden, wie das weitere Programm verlaufen werde. Nach etwa zwanzig Minuten konnten wir an der Reception unsere Pässe oder ID abgeben und erhielten unsere Bordkarten, die bei Landgängen gegen eine Landgangkarte umgetauscht werden müssen.

Wir haben eine Kabine auf dem Oberdeck der «MS Excellence Royal» Nr. 309 auf der rechten Seite des Schiffes. Die Kabine ist sehr sauber, allerdings etwas kleiner als wir es uns gewohnt sind. Es sind nur gute 16 m2 , aber für eine Woche wird’s gehen. Bis zum Willkommensapéro packt MT das Gepäck aus und fängt an zu fotografieren.

MS Excellence Royal Kabine Oberdeck
Kabine Oberdeck Kabine Oberdeck
Kabine Oberdeck
Kabine Oberdeck
 
Unser Hotelschiff, die MS Excellence Royal****+, wurde 2009/10 erbaut. Es hat eine Länge von 110 m und eine Breite von 11.4 m. Der Tiefgang beträgt 1,70 m. Es hat 72 Kabinen für 144 Gäste, hat drei Passagierdecks und das Sonnendeck zum Spazieren und Verweilen. Die Zahl der Besatzungsmitglieder ist relativ klein, nur 36 Personen. Die Bordsprache ist ausschliesslich Deutsch.

Beim Apéro gibt’s weitere Infos übers Schiffsleben. Die Mannschaft wird vorgestellt, der Kapitän entschuldigt sich, weil wir in Linz zusteigen mussten, aber den Oberlauf bis Passau würden wir auf der Rückfahrt erleben. Es ist der Schiffsreiseleiter Josef, ein Österreicher mit Wohnsitz im Berner Oberland, der alle weiteren Erklärungen abgibt. Anschliessend geht es um 19.30 Uhr zum Nachtessen ins Restaurant im unteren Teil des Schiffes.

MS Excellence Royal Abendessen Abendessen

Das Abendessen ist mindestens ein Achtgänger, alles sehr gediegen und fein, aber das Abendessen zieht sich dahin, dauert bis 22 Uhr. Wir sind dem Tisch 3 zugeteilt und haben als Nachbarn ein Ehepaar aus Thun. Sie sind heute Morgen in Burgdorf dem Bus zugestiegen und mussten bereits um 4 Uhr morgens aufstehen. Wir standen immerhin erst zwei Stunden später auf.

MS Excellence Royal Achtgang Abendessen Achtgang Abendessen Achtgang Abendessen Achtgang Abendessen

Während dem Essen sind wir bereits durch zwei Schleusen gefahren. Plötzlich wurde es richtig dunkel, obwohl es erst 21 Uhr war. Innert kurzer Zeit wurde das Wasser von der zweiten «Leitersprosse» an der Wand bis zur fünfzigsten Sprosse abgelassen.

Donau Donau
 

Pfingstmontag, 20. Mai 2013: Melk und Wien


Die Nacht war sehr ruhig im Vergleich zu unseren Kreuzfahrten auf den Weltmeeren. Wir durchfuhren eine Schleuse und schon stationierte das Schiff für den Rest der Nacht am Hafenliegeplatz vor Melk.

Reichhaltiges Frühstücksbuffet um 7.30 Uhr. Auf dem uns zugewiesenen Tisch Nr. 3 kann man bereits die Menüs des Mittagessens und des Abendessen studieren. Während des Frühstücks kommt der «Maître d’» und fragt, was man am Mittag und am Abend essen wolle.

Frühstücksbuffet Frühstücksbuffet

8.45  Uhr Start zum ersten Ausflug zum Stift Melk. Melk ist seit 1000 Jahren ein bedeutendes kulturelles und geistliches Zentrum Österreichs. 1089 übergab Markgraf Leopold II. die Burg den Benediktinermönchen. Seither leben in ununterbrochener Folge bis heute Mönche nach der Regel des hl. Benedikts dort. Das Stift ist heute ein grandioses Bauwerk des Barocks. Es wurde von einem erst 30 Jahre alten Abt zusammen mit einem jungen Tiroler Baumeister in der zweiten Hälfte des 18. Jh. geschaffen. Die Klosterschule existiert heute noch unter weltlicher Leitung. 900 Schüler besuchen sie. Das Bijou des ganzen Stiftes ist aber die Bibliothek. Sie hat gute 100'000 Bücher und Handschriften, die in der heutigen Zeit fortlaufend digitalisiert werden.

Melk Melk
 
Die Besucher von unserem Schiff werden in vier Gruppen von ca. 30 Leuten aufgeteilt und wir folgen einer lokalen Reiseleiterin durchs modern gestaltete neue Museum innerhalb des Gästetrakts. Früher kam der Kaisertross mehrmals jährlich vorbei und übernachtete mit bis zu 300 Leuten in diesem Gästetrakt.

Um die Reiseleiterin gut zu verstehen, haben wir alle ein «Quietvox-Gerät»  mit Kopfhörern bereits auf dem Schiff erhalten. Man kann so aus der Distanz zuhören und später nachfolgen. Die Reiseleiterin hört man auf mindestens 100 m durch alle Wände hindurch. Nach Rückkehr auf dem Schiff müssen wir die Geräte in unserer Kabine wieder in die Ladestation stellen, um sie beim nächsten Ausflug erneut verwenden zu können.

Melk Melk                               

Um 11.35 Uhr sind wir zurück. Wir sehen am dortigen Fährhaus vor der Landestelle unseres Schiffes die Hochwasserstände seit dem 16. Jh. Noch im Jahre 2002 war ein überaus grosses Hochwasser und das Fährhaus stand bis zur Hälfte der Haushöhe mitten im überschwemmten Donauwasser. Alle Felder in der Umgebung seien damals wochenlang  überschwemmt gewesen.

Fährhaus Jensch                        

Mittagessen um 12 Uhr. Wir fahren durchs Weinland der Wachau und kommen auch an Dürnstein vorbei. Dieses Städtchen werden wir auf der Rückfahrt besuchen.  Das Wetter ist heute recht sonnig und so verbringen wir den Nachmittag mehrheitlich auf dem Sonnendeck. Weil der Wasserstand der Donau recht hoch ist, muss das Schiff bei den Brücken die Sonnendächer umklappen und alle Gäste müssen den Kopf einziehen, falls sie sich gerade auf Deck befinden.

Sonnendeck Kirche Dürnstein
       
Mitten im Nachmittag sehr interessante Schleusendurchfahrt bei bestem Wetter. Alle Details werden fotografisch und filmisch festgehalten. In der Schleuse sind wir zwei Schiffe nebeneinander. Auf der Gegenseite sind fast alles Franzosen, die bis Rumänien weiterfahren werden.

Donau Schleuse Donau Schleuse
Donau Schleuse Donau Schleuse

Um 15. 30 Uhr gibt’s in der Lounge Kaffee und Kuchen und Josef teilt das Programm des folgenden Tages mit.

18 Uhr Abendessen. Wir erreichen Wien um 18.30 Uhr.

19.30 Uhr Abendkonzert im Wiener Kursalon: Johann Strauss Walzerkonzert mit Salonorchester, Ballett und Opernsänger. Es wird ein Abend voll Wiener Charme mit schwungvollen Walzerklängen, Polkas, Arien und Duetten, sowie Operetten- und Klavierkonzertmelodien. Auf dem Rückweg Fahrt durch die Wiener Innenstadt bei Nacht. Um 22.45 Uhr sind wir zurück auf dem Schiff. Es war ein gelungener Abend, aber die «Barockstühle» waren nicht sonderlich bequem. Die Reiseleiterin, Frau Zarl, die uns mit dem Bus zum Kursalon führte, war sehr kompetent.

Wiener Kursalon
                          

Dienstag, 21. Mai 2013


Ruhige Nacht. Wir lagen gegenüber der Donauinsel an der Wiener Hafenmole. Das Wetter ist leicht bewölkt und es freut uns, dass die Prognose nicht stimmte.

Frühstück um 7.45 Uhr. Ernst nimmt heute Spiegeleier und MT eine Omelette mit allem Drum und Dran.

Um 8.45 Uhr beginnt unsere Stadtführung durch Wien und dauert gut drei Stunden. Wir fahren mit viel Stau in die Innnenstadt zur Hofburg, steigen beim Albertinaplatz aus und besichtigen die ganze Anlage von aussen zu Fuss, ausgerüstet wie gestern mit unseren Quietvox-Geräten. Die Reiseleiterin geht etwas zu schnell für Ernst und MT muss sie bitten, bei Richtungsänderungen auf die ganze Gruppe zu warten. Die Velofahrer sind teils noch schlimmer als bei uns auf dem Seeweg von Altendorf. Die wollen auf alle Fälle nicht warten müssen. In der ganzen Innenstadt sind überall Extra-Velostreifen.  Die ganze Hofburg ist perfekt renoviert und erstrahlt in leuchtendem Weiss. Vom Maria Theresien Platz aus geht’s mit dem Bus zum Hundertwasser-Haus über die westliche Ringstrasse. Wir sehen alle bedeutenden Bauten. Schon vor der Hofburg waren wir mit dem Bus auf der Ringstrasse im Osten und Süden.

Wien Hofburg Wien Hofburg

Interessant waren die Veränderungen am Hundertwasser-Haus und der Umgebung. Wir hatten alles letztmals vor 25 Jahren gesehen. Hundertwassers Bäume und Sträucher sind gewachsen. Wir haben eine halbe Stunde zum eigenen Erkunden.

Hundertwasser Haus Wien Hundertwasser Haus Wien

Rechtzeitig sind wir fürs Mittagessen auf dem Schiff zurück. Der Mittagsservice ist langsam und wir müssen fast 40 Minuten auf den Hauptgang warten.
Um 10.40 Uhr kommt uns der Bus holen und führt uns zum Stephansdom. Auch dort gibt’s Zeit zum eigenen Erkunden. Ernst ist müde und bleibt im Bus. Irgendwie hätte er sich bei der Touristenmasse im Stephansdom doch geärgert. Es ist einfach wahnsinnig, wie die Touristen sich in kirchlichen Räumen aufführen. Logisch, dass es Absperrungen braucht, aber die Schlange zum Domschatz führt durch den Innenraum der Kirche und so gibt’s Engpässe.

Am Nachmittag ist der Ausflug ins Burgenland an den Neusiedlersee. Wir bleiben in Wien, ruhen uns etwas aus und wollen nochmals in die Stadt gehen.

Stephansdom Stephansdom

Um drei  Uhr wandern Ernst und ich der Donau entlang bis zur Franz von Assisi Kirche und nehmen die U-Bahn von der Vorgartenstrasse zum Praterstern. Das ist nur eine Station U-Bahnfahrt, aber die Strecken sind weit und Ernst schimpft mit MT, weil sie kein Taxi nehmen wollte. Wie wir beim Prater ankommen, ist Ernst schon ein wenig ausser Atem und im Prater ist das nächste Bänklein weit weg im Park. Beim Riesenrad finden wir endlich eine Sitzbank und Ernst wartet auf MT, die sich umschaut und fotografiert. Auf dem Riesenrad waren wir vor 25 Jahren und die andern Bahnen interessieren uns nicht. Einzig das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds hätte uns interessiert, aber dafür hätten wir mehr als eine Stunde gebraucht und die Zeit war bereits fortgeschritten. Bis 17.45 Uhr mussten wir auf dem Schiff sein, denn um 18 Uhr wollte das Schiff wieder abfahren.

 Prater
Prater Wien Donau


Die Schiffsabfahrt erfolgte aber erst um 19.40 Uhr. Die Reisegruppe vom Burgenland war im Stau stecken geblieben. Alle mussten auf das Abendessen warten. Der Speisesaal öffnete erst um 19.45 Uhr und der Service zog sich über weitere zwei Stunden dahin.

Mittlerweile hatte sich das Wetter verschlechtert. Es fing bereits um 19 Uhr an zu regnen und bald blitzte und gewitterte es heftig.


Mittwoch, 22. Mai 2013: Budapest


Das Internet, welches bis gestern Abend kaputt war, geht wieder. An der Reception heisst es aber, es gehe sehr langsam und zeitweise falle die Verbindung aus. So beschliesst MT, ihren Bericht einfach auf dem Laptop weiter zu schreiben, ohne ihn per Mail zu versenden. In vier Tagen sind wir wieder in der Schweiz. Da genügt es, von der Schweiz aus den Bericht als Mail zu versenden.

Vor dem Frühstück meldet MT der Rezeption, dass in der Dusche unbedingt eine Fussbodenmatte gelegt werden müsse. Sie war am Morgen beim Duschen gerutscht und fast gestürzt. Nach dem Frühstück war die Matte bereits gelegt und das Zimmer war gemacht. Da staunten wir wieder einmal.

Um 9.45 Uhr legte das Schiff mit einer Stunde Verspätung wegen gestern Abend in Budapest an und die Stadttour von Budapest begann um zehn Uhr anstatt neun Uhr. Es wurde gleichzeitig angekündigt, dass das Mittagessen auch später sein werde.

Die Zufahrt zur Anlagestelle in Budapest war spektakulär. Oben auf dem Deck hatte man die volle Rundsicht, das volle Panorama. MT war richtig begeistert und fand, dass nur schon diese Sicht vom Schiff sich für eine Reise nach Budapest gelohnt habe.

Budapest Budapest Budapest

Bei der Stadttour gibts zuerst eine ausgedehnte Besichtigung von Pest, also der Seite mit dem ungarischen Parlament. Beides beginnt mit einem P. So kann man sich die zwei Stadtseiten gut merken.

Auf der Seite von Pest, der Ostseite der Stadt, beginnt auch die ungarische Tiefebene. Dank aufwendiger Restaurierungsarbeiten zeigt sich die Stadt in neuer Frische. Wir sehen das neugotische Parlamentsgebäude, die imposante Stephanskirche oder Kathedrale,  bewundern die prunkvollen, breiten Prachtsstrassen mit den restaurierten Häusern, so z. B. die Andrassy ut, den Heldenplatz, fahren über die berühmte Kettenbrücke und dann gehts auf die Seite von Buda, wo wir zur Fischer-Bastei mit der Matthiaskirche und dem ehemaligen Schloss auf dem Burgberg fahren.

Budapest
Budapest
 
Die Reiseleiterin sagte zu Ernst, es seien nur wenig Treppenstufen bei der Fischerbastei. Dumm war einfach, dass es keine Handläufe hatte und Ernst sich fürchtete. Auch der Gehsteigbelag zum Bus war sehr schlecht. Überall waren Löcher. Zuletzt gings noch auf den Gellertberg, wo wir nochmals die Aussicht über die Stadt geniessen konnten.

Das Mittagessen dauerte bis 14 Uhr. Die ungarische Sauerkrautsuppe war schön scharf!

Ungarisches Essen Ungarisches Essen

Fünfzig Gäste nahmen anschliessend an der Pustafahrt teil. Wir haben zweimal diese Touristenattraktion schon mitgemacht und verzichteten auf den Ausflug.

Am Nachmittag gabs zuerst ein Gewitter, aber dann kam die Sonne wieder und wir konnten spazieren gehen. Weil es entlang des Ufers aber sozusagen keine Bänklein gab, ausser beim Platz vor der St. Annakirche, kehrten wir wieder zum Schiff zurück und gönnten uns auf dem Deck ein Sonnenbad bei angenehmen etwa 22° C an der Sonne bis 18 Uhr.  Der Fussweg bis zur Margaretheninsel, wo wir vor 25 Jahren einmal zu Mittag gegessen hatten, war einfach für Ernst zu weit.

Wir sind gespannt, wann die «Pusta-Ausflügler» zurückkehren werden. Mit dem Abendessen muss natürlich auf sie gewartet werden. Sie kommen rechtzeitig zurück.

Nach dem Abendessen gibt’s eine ungarische Folklore in der Royal Lounge. MT fängt viel Musik mit kleinen Filmen ein.

Ungarische Folklore Ungarische Folklore
Budapest


Donnerstag, 23. Mai: Budapest – Esztergom


Der Vormittag steht zur freien Verfügung. Angeboten wird ein Transfer mit dem Bus zum Markt von Budapest. Wir sind schliesslich 40 Min. vom Stadtzentrum entfernt. Man kann natürlich auch länger ausschlafen und auf dem Schiff bleiben.

Wir sind beide schon früh wach. Die Sonne hat uns geweckt. Um 8.15 Uhr haben wir bereits gefrühstückt und so entschliesst sich MT kurzfristig, doch in die Stadt zu fahren und mit dem Reiseleiter Josef an der Führung durch die Fussgängerzone auf der Seite von Pest teilzunehmen und die Markthalle zu sehen.

Die Fussgängerzone ist ausgedehnt, die Häuser sind fast alle restauriert und die Hausfassaden und kleineren Plätze kommen so richtig zur Geltung. Selbst die Abwasserdeckel sind kunstvoll gestaltet und sehenswert – fast so wie in Hollywood die Strassenplaketten mit den Namen der Filmschauspieler.

Budapest Budapest

MT wechselt in der Markthalle 20 € in Forint um und kauft zwei Salami, Konfitüre und Paprika als Reisemitbringsel.

11.30 bis 13.00 Uhr Mittagessen.

Am frühen Nachmittag um 13. 30 Uhr geht’s zum Ausflug « Donauknie» und «Esztergom». Wir haben dieselbe Reiseleiterin, eine ältere Ungarin mit recht gutem Deutsch, aber mit ungarischem Akzent wie gestern.

Dieses nördlich von Budapest, am Bogen der Donau nahe Erholungsgebiet wird auch als ungarische «Wachau» bezeichnet. Die Donau fliesst durch das etwa 50 km lange Bergland. Wir fahren zuerst 17 km nördlich von Budapest nach Szentendere, einer kleinen Touristenstadt an der Donau mit vielen Einkaufsstrassen, Restaurants und angeblich 17 Kirchen, ein Teil davon griechisch-orthodoxe Kirchen.

Szentendere Szentendere

Wir weilen fünf Viertelstunden dort und fahren dann zur Zitadelle von Visegrad, der königlichen Burg am Donauknie. Hier wurde die ungarische Stephanskrone 200 Jahre lang verwahrt. Das herrliche Panorama ist ein Muss für die Touristen. Unser Schiff, das gleichzeitig in Budapest abgefahren war, hupt uns zu, wie es auf unserer Höhe ist und wir winken ihm zu. Das ist «time-ing» zwischen unserer Reiseleiterin, unserem Chauffeur  und der Schiffsmannschaft!!

Der Weg zur Burg war ziemlich steil. Ernst blieb beim Bus und trank einen Kaffee. Die herrliche Aussicht schaut er sich dann auf den Bildern von MT an.

Sicht auf Donau

Wieder im Bus geht’s noch 23 km nach Esztergom. Die reizvolle Stadt ist der Sitz des Oberhauptes der ungarischen katholischen Kirche, zur Zeit Peter Kardinal Erdö, des Erzbischofs von Esztergom. Der hl. Stephan, der erste ungarische König , ist hier geboren.

Wir besuchen die Basilika in klassizistischem Stil, die sich über der Stadt erhebt. Sie ist die grösste Kirche Ungarns und das Altarwandbild ist ebenfalls das grösste auf Leinen gemalte Altarbild. Kardinal Mindszenty ruht in der Krypta. Er hatte sich gegen die kommunistische Machübernahme auflehnt,  wurde gefangen und gefoltert, kam 1956 frei und floh in die Botschaft der USA, wo er jahrelang blieb, bis er nach Rom gerufen wurde.

Esztergom

Ernst und MT Maissen

Um 18.30 Uhr nimmt uns das Schiff bei einem technischen Halt von zehn Minuten wieder auf.

Beim Abendessen wird ein achtzigster Geburtstag gefeiert. Der ganze Esssaal ist festlich geschmückt und das Menü ist besonders fein. Unsere Tischnachbarn haben uns verlassen und sitzen allein an einem andern Zweiertisch auf der Gegenseite. Wahrscheinlich waren unsere Gespräche mit ihnen zu anstrengend für die Frau. Mit ihm konnten wir gut diskutieren. Sie aber schien oft geistig abwesend zu sein. Sie spielte auch dauernd mit ihrem Natel und hörte uns kaum zu. Na, ist uns egal. So müssen wir weniger Rücksicht nehmen, obwohl wir uns angestrengt hatten und immer neue Gesprächsthemen suchten.

Nach dem Abendessen folgt ein Diavortrag von Josef über die «Donau in Zahlen» und die verschiedenen «Schleusensysteme» der Donau und weltweit.


Freitag, 24. Mai 2013: Bratislava


Heute hat Béa Geburtstag. Wir gratulieren von Herzen und heissen sie willkommen im Kreise der AHV-Empfänger!

Wir sind um 7 Uhr in Bratislava. Früher hiess die Stadt Pressburg auf Deutsch und Pozsony auf Ungarisch. Jetzt ist die Zeit der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie aber vorbei und auf Slowakisch heisst die Stadt eben Bratislava. Es ist unser zweiter Besuch in Bratislava. Letztmals waren wir vor mehr als 25 Jahren hier, also vor der Wende.

Unser Schiff ist am Bootssteg bei der neu erbauten Donaubrücke Novy Most mit nur einem einzigen Pfeiler. Zuoberst befindet sich ein Restaurant. Um 9 Uhr beginnt die Stadtführung: 1,5 Stunden Stadtrundfahrt und 1,5 Std. Spaziergang in der Altstadt. Bratislava war gute 200 Jahre Hauptstadt von Ungarn. Kaiserin Maria Theresia liebte diese Stadt sehr.

Bratislava Bratislava Bratislava
 
Die Stadtrundfahrt durch Bratislava war für uns nicht sonderlich interessant. Die Aussicht von der Burganlage war interessanter, doch die Sicht war dunstig und die Fotos musste MT nachher alle etwas verdunkeln, weil sie zu hell waren. Nachher bringt der Bus uns zum Schiff zurück. Wer will, kann nun zu Fuss die Altstadt mit dem Reiseleiter besuchen. Ernst kehrt aufs Schiff zurück und MT macht die 1,5 Stunden dauernde Stadtbesichtigung mit.

Unser Reiseleiter hat die Wende so richtig miterlebt und ist sehr glücklich über die heutige politische Situation, ist stolz, dass die Slowakei Mitgliedstaat der EU ist. Im Vergleich zur Fussgängerzone vor 25 Jahren, ist die ganze Altstadt sozusagen autofrei. Nur die öffentlichen Verkehrsmittel und die Zulieferer zu den Geschäften kommen durch.

Wir besichtigen eingehend die Kathedrale, den Martinsdom aus dem 14. Jahrhundert, eine Mischung von Spät-Gotik und Barock. Im Marinsdom liessen sich die ungarischen Monarchen krönen. Auch der Platz davor beeindruckt. Früher stand hier die alte Synagoge. Sie wurde im zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleichgemacht.

Bratislava

Der Hauptplatz mit dem alten Ratshaus ist besonders schön.  Der von einem Erzbischof erbaute Palast im klassizistischen Stil beeindruckt sehr. Heute residiert der Bürgermeister in den Gemächern. Im Spiegelsaal unterzeichneten Napoleon I. und Kaiser Franz I. von Österreich 1805 nach der Schlacht von Austerlitz den Frieden von Pressburg.

Bratislava Bratislava Bratislava
Bratislava Bratislava

Um 12.30 Uhr Mittagessen mit slowakischen Gerichten. Wie üblich zieht sich das Essen dahin. Es gibt slowakischen Hackbraten serviert mit Kartoffelpüree und Blumenkohl oder gebratenes Filet von der Goldmakrele an Dillsauce mit Rosevalkartoffeln und Fenchelgemüse.

Slovakisches Essen Slovakisches Essen

Nach dem Mittagessen besucht MT nochmals die Altstadt. Bei der USA-Botschaft ist das ganze Gebäude von einem Eisenzaun umgeben und wird von der slowakischen Polizei kontrolliert. Die Amerikaner hätten zuerst eine Mauer bauen wollen, doch die Stadt hat es nicht erlaubt. Wie MT auf dem nahen Fussweg hinter der Botschaft durchspaziert, kommt eine eiserne Schranke wie eine hochgezogene Ziehbrücke. Es naht ein Auto und will in den Paktplatz des Nachbargebäudes der USA-Botschaft gelangen. Es muss anhalten, die Autohaube, den Koffer hinten und die Autotüren öffnen. Dann kommt ein Polizist und kontrolliert mit einem Stangenspiegel von unten her das Auto. Wie alles in Ordnung ist, wird die Eisenschranke gesenkt und das Auto kann zum Parkplatz fahren. Sofort wird die Eisenschranke mit ihren Zähnen wieder hochgezogen. MT erinnert sich an solche Kontrollen zur DDR-Zeit.

Am späteren Nachmittag um 16 Uhr fährt das Schiff ab Richtung Dürnstein. Das wird unser letzte Halt sein. Das Wetter ist gut, aber frisch und windig. Es sind in Bratislava seit der Unabhängigkeit 1993 viele neue Bauten entstanden auf beiden Seiten der Donau. Interessant ist der Stadtteil von Petrzalka. Alle Hochhäuser sind farbig angestrichen. Von der Burgterrasse aus betrachtet, sieht es wirklich gut aus.

Die Fahrt entlang der Donau ist sehr erholsam. Die Uferlandschaft ist mehrheitlich wirklich natürlich, gleicht einem Nationalpark. Bei einem Zufluss sehen wir eine Burgruine mit einem alten verlassenen Zollhaus. Es ist die Grenze zu Österreich.

Entlang der Donau gibt’s viele Velofahrwege. Touristenbüros bieten Flussfahrten mit Veloausfügen an. Das Schiff fährt dann einfach weiter und nimmt die Velofahrer später wieder auf. So müssen sie kein Hotel suchen. Wir sehen ganze Kolonnen von Velofahrern. Manchmal sind es fast fünfzig Velos hintereinander. Die Tourismusbranche hat das Geschäft gerochen.

19.15 Uhr bis 20.30 Uhr Abendessen. Nachher Crew-Show ab 21.30 Uhr in der Lounge. Bis die beginnen kann, spielt der Pianist Iwan auf und die Gäste können auch Wünsche anbringen. MT verlangt die Melodie von Dr. Schiwago.
Crew Show Crew Show

Die Leute der Crew geben sich wirklich Mühe, haben sie doch fast keine Zeit zum Proben gehabt. Das Interessanteste für MT ist der Schlussgesang der acht Nationen der Schiffsmannschaft. Sie singen: «Es Burebüebli mani nid...» und werden gleichzeitig von den Schweizergästen unterstützt. Nachher gibt’s noch eine Polonaise von allen zusammen durch die Schiffslounge.


Samstag, 25. Mai 2013: Dürnstein

Wie wir erwachen, liegen wir bereits am Hafenliegeplatz von Dürnstein. Das Wetter ist schlecht. Es nieselt Regen, der Himmel ist total bedeckt und es ist viel kälter geworden, höchstens 10 ° C warm. In der Schweiz soll es bis 700 m geschneit und Bodenfrost gehabt haben.

Das Frühstück ist heute bereits ab 7 Uhr. Um 8.40 Uhr beginnt die Führung durchs Städtchen Dürnstein und alle müssen den Gutschein Nr. 6 vom Ausflugspaket bereithalten. Es gibt vier Gruppen und wir schätzen ab, wer von den Führern wohl nicht allzu schnell gehen werde, damit Ernst auch nachkommt. So entscheiden wir uns für eine jüngere Frau, die wohl Erfahrung mit älteren Leuten hat. Wie ich ihr mitteile, dass sie noch etwas langsamer gehen solle, hat sie Verständnis und die anderen der Gruppe sind froh, denn so können sie ruhig fotografieren.

Dürnstein Dürnstein


Mit der Reiseführerin Erika besuchen wir das barocke Städtchen Dürnstein. Wir gehen alle zu Fuss. Autos sollte es im Städtchen keine geben. Das ist aber gar nicht der Fall heute, denn es ist an diesem Samstag ein Firmtag. Viele Autos behindern uns bei der Besichtigung.

Dürnstein Dürnstein 
                                    

Dürnstein ist der wohl am meisten besuchte und bekannteste Ort der Wachau. Man nennt es die «Perle der Wachau». Anfänglich glauben wir, die einzigen Touristen zu sein. Es ist ja noch früh am Vormittag. Bei unserer Rückkehr zum Schiff um 11.30 Uhr hat es Dutzende von Bussen und mehrere Schiffe. Bei unserem Schiff hat es ein weiteres Schiff, welches parallel liegt. Die Strassen im Ort sind sofort verstopft.

Das Städtchen ist von Mauern umgeben, die zu der über dem Ort thronenden Burgruine gehören. Auf dieser Kuenringerburg sass im Jahre 1193 Richard von Löwenherz von England als Gefangener des Herzogs Leopold VI. von Österreich. Er hatte diesen auf dem dritten Kreuzzug beleidigt. Mit Lösegeld kam er wieder frei. Das war also auch nicht anders im Mittelalter als in unseren Tagen! Lösegeld für alles!

Die heutige Pfarrkirche, eine ehemalige Stiftskirche, hat einen der schönsten Barocktürme Österreichs. Er ist blau-weiss und in Originalfarben gestrichen. Sehenswert sind das Prunkportal der Kirche, die Marmorstuckreliefs, die Altarbilder, das Chorgestühl, die fünf Beichtstühle gleich beim Eintreten zur Kirche, der Krippenaltar, das Hl. Grab in der Manier eines Theaters mit Kulissen und bunten Kugeln und der Kreuzgang. Wir müssen uns bei der Besichtigung etwas beeilen, denn die Firmlinge müssen noch üben.

Im Städtchen besichtigen wir das Rathaus, die kleinen Gassen, die Hauptstrasse mit den vielen Weinhandlungen, das Baderhaus, den Platz mit dem Pranger und einem Maibaum.

Nachher holt uns ein kleiner Bummelzug ab und führt uns ausserhalb des Ortes zu einer Weinhandlung in den Rebbergen, wo wir edle Weissweintropfen der Wachau probieren können. Ernst steigt nicht ins Kellergewölbe hinunter und erhält oben etwas zu trinken, wo er auch sitzen kann, denn wir anderen müssen stehend die Weinproben einnehmen.
Es versteht sich von selbst, dass wir auch einige Flaschen Wein kaufen.

Weinberg Weinprobe

12.30 Uhr bis 14.00 Uhr Mittagessen. Am Nachmittag erhellt sich der Himmel etwas.

Für die Schleuse bei Melk müssen wir anzustehen, bis wir einfahren können und verlieren Zeit.

Um 16. 30 Uhr erfolgen die Infos in der Lounge für den letzten Abend und die Ausschiffung am Sonntag.

Um 17 Uhr gelangen wir zur Schleuse Ypps-Persenbeug und sehen auch das schöne Schloss Persenbeug bei der Schleuse. Das Wetter hat sich gebessert, die Sonne scheint und man sieht blauen Himmel.

Ypps Ypps                       

Um 18.30 Uhr findet der Abschiedsapéro statt. Der Kapitän, ein Holländer aus Südamerika, und Josef, der Cruise-Direktor, bedanken sich bei den Gästen und von 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr ist das Galadinner, ein Achtgänger. MT nimmt alle Gänge fotografisch auf. Die einzelnen Gänge sind klein und nach unserem Geschmack. Erstmals kommt der Hotelmanager vorbei und erkundigt sich nach unserem Befinden. Das hätte er schon früher tun dürfen, nicht erst am letzten Abend.

Galadinner
Galadinner                                                

MT findet die sogenannte Galauniform der Servicecrew nicht schön. Alles schwarz, kein Kontrast. Die Servicemannschaft gleicht eher einer Crew von Liftboys oder Portiers. MT teilt es dem «Maître d’» mit. Er sagt, er werde es weiterleiten.

Galadinner Galadinner
Galadinner Galadinner

Beim Betreten unserer Kabine erhalten wir den Fragebogen über die Reise. MT füllt ihn aus, findet allerdings, dass das Ankreuzen nicht viel bringt. Sie verweist auf den exakten Reisebericht, der auf der Homepage von Ernst bis in einem Monat erscheinen wird mit einer Auswahl von Bildern der Reise.

Auch Briefumschläge erhalten wir für die verschiedenen Trinkgelder. Wir möchten die Leistungen lieber inklusive haben und sind gegen diese Art von zusätzlichen Ausgaben.

Letzte Nacht an Bord Letzte Nacht an Bord

Über Nacht erhalten wir die Endabrechnung für die Getränke und die zusätzlichen Ausflüge. Sie wird am Boden durch die Zimmertüre geschoben. Bei uns sind das doch einige Euros, die sich angesammelt haben. Wir besuchten ja noch ein Konzert in Wien.


26. Mai 2013: Ausschiffung in Passau und Rückfahrt in die Schweiz

Gerne hätten wir Passau gesehen, welches wir bei der Hinreise nicht gesehen haben. Der Hafenliegeplatz ist aber in Passau-Lindau, einem Vorort von Passau, und die bereitstehenden Busse werden bestimmt keine Stadtrundfahrt machen.

Passau

Frühstück zwischen 7 und 9 Uhr. Um gut 8 Uhr ist der Speisesaal fast leer.

Wir bezahlen unsere Rechnung um 7.30 Uhr und gehen zum Frühstück. MT bemerkt, dass sie die Medikamente vergessen hat. Hoffentlich sind die Koffer noch vor der Tür. Es ist ja erst 7.45 Uhr und eigentlich muss man die Koffern erst bis 8 Uhr im Gang draussen stehen haben. Wie MT vor der Kabine ankommt, sind die Koffer schon weg. Sie findet sie aber sofort, weil der Koffer mit den Medikamenten am Rande steht. Wieder einmal Glück gehabt!

Um 9 Uhr verlassen wir mit den Bussen Passau-Lindau. Bei Regen fahren wir auf der Durchgangsstrasse am Stadtzentrum von Passau vorbei und MT kann durch den Bus zwei Fotos schiessen. Wir sehen auch die Zuflüsse der Donau: Inn und Ilz.

Passau

Wir fahren auf der Autobahn, die Richtung Regensdorf führt und verlassen sie bei Deggendorf, um auf die Autobahn nach München zu gelangen. München wird umfahren und wir befinden uns auf der Autobahn Richtung Lindau am Bodensee.

Den Mittagshalt gibt’s bei der Autobahnraststätte «Alp-Villa» in der Nähe von Memmingen. Der Service ist sehr langsam, obwohl wir alles übers Internet bestellt hatten. Josef hatte uns auf dem Schiff ein Menu-Blatt gegeben und wir hatten alle unsere Wünsche angestrichen. Er hat diese vom Schiff aus mitgeteilt und so hätte es eigentlich schnell gehen sollen, aber wir brauchten fast zwei Stunden, bis alle bedient waren und bezahlen konnten. Die Kellnerinnen waren restlos überfordert mit der gleichzeitigen Ankunft mehrerer Busse. Sie mussten alle Bestellungen und auch die Rechnungen in ein Computersystem eingeben und die kleinen Tabletts in ihren Händen reagierten zu wenig schnell und sie mussten ihre Vorgänge wiederholen. (www.alp-villa.de)

Von Lindau geht’s über österreichisches Gebiet. Bei der Autobahnraststätte bei Hohenems gibt’s einen Kaffeehalt. Die Raststätte ist auch hier total überfüllt und wir finden keinen anständigen Sitzplatz. Ernst will keinen Kaffee stehend einnehmen und so verlange ich lediglich den Schlüssel zum Behinderten-WC, damit Ernst nicht die steile Treppe ins Untergeschoss nehmen muss, da er Angst vor einem Sturz hat. Danach gehen wir bei stürmischem Wetter etwas spazieren. Die Busse sind geschlossen und wir müssen fast eine halbe Stunde warten, bis sie wieder geöffnet werden.

Weiterfahrt über St. Gallen nach Winterthur. Dort steigen einzelne bei einer Tankstelle aus. Im Flughafen Zürich sind wir um 17.35 Uhr. Wir haben Glück, die S2 um 17.51 Uhr noch zu erreichen und sind um 19 Uhr daheim. Zehn Stunden hat die Rückfahrt von Passau aus gedauert.


Fazit der Fluss-Reise

Das Hotelschiff MS Excellence Royal war bestimmt ein Schiff****+.

Das Essen war gut, entsprach den vier Sternen, aber der Service war äussert schleppend. Man brauchte einfach sehr viel Zeit und falls man einen oder mehrere Gänge ausliess, war man nicht schneller. Man musste zusätzlich warten bis zum Schluss wegen dem Unterschreiben der Rechnung für die Getränke. Das Procedere kam prinzipiell erst nach dem Austeilen des Kaffees.

Die Sache mit dem Rauchen ist auch nicht optimal. Die Raucher beanspruchen die besten Plätze, d. h. die Plätze, die im Windschatten stehen. Wenn man als Nichtraucher am gleichen Ort stehen bleiben wollte, musste man Raucherluft einatmen.

Schlecht war, dass die Hafenliegeplätze an fast allen Orten weit ausserhalb des Zentrums lagen (z.B. Melk, Budapest, Donauknie, Dürnstein, Passau). (Das ist typisch Twerenbold, immer ausserhalb der Orte, damit es weniger kostet. Man muss dann ein besonders gutes Einvernehmen mit dem Chauffeur haben, damit der einen evtl. zusätzlich mit dem Bus ins Zentrum führt. «Gewinnmaximierung» nennt man das.)

In den Duschen sollte für jeden neuen Gast eine Duschmatte liegen, ohne dass man diese verlangen muss. Vorbeugen wäre für das Schiffs-Unternehmen wohl sehr wichtig.

Das Internet muss besser sein und muss neu installiert werden. Zuerst hatte man drei Tage lang überhaupt keinen Empfang und nachher war der Empfang sehr langsam oder man fiel heraus.

Die Trinkgelder sollten abgeschafft werden und die Reisen sollten inklusive offeriert werden. Das wäre ehrlicher. Wie es jetzt ist, gibt’s Trinkgelder für die Schiffsmannschaft, Trinkgeld für die einzelnen Reiseleiter bei den Ausflügen, Trinkgeld für den Cruise-Direktor (Josef) und Trinkgeld für den Buschauffeur aus der Schweiz.

Das Konzept mit dem Nachfahren der Busse aus der Schweiz ist gut, denn so hat man auf der ganzen Reise zuverlässige, gute Chauffeure und die Qualität der Busse, vor allem, wenn man Königsklasse gebucht hat.

Bei den Ausflügen müsste der Cruise-Direktor die Reiseleiter anweisen, nicht zu schnell zu gehen. Es sind doch mehrheitlich ältere Leute.

Das keine Reise-Büchlein vom Reisebüro Mittelthurgau «Donau – von Passau bis Budapest, Flussfahrten» muss dringend überarbeitet werden. Es ist praktisch, weil es vor allem klein ist. Vieles stimmt nicht mehr, ist veraltet, vor allem die Karten, aber auch beim Text müssen Korrekturen angebracht werden.

Ebenso muss das Büchlein mit dem Reiseprogramm überarbeitet werden. Auch da stimmt vieles nicht mehr, vgl. z. B. den Text über die Slowakei.

Gesamthaft gesehen waren wir aber zufrieden mit der Flussreise und würden wieder eine machen.